Blank Realm - Grassed Inn


Der Opener eines Albums will mit Bedacht gewählt werden, denn er stellt für den Hörer eine Art Versprechen dar: Vom ersten Song schließt man meist auf dem Rest. Man sollte also auf keinen Fall den schlechtesten Song an den Anfang setzen, denn das könnte abschrecken. Was man aber ebenfalls besser nicht machen sollte, ist den Hit an den Anfang setzen – zumindest nicht, wenn darauf hin nichts Ebenbürtiges mehr folgt.
„Back to the Flood“ ist dieser Hit. Ein Song, der einen an die Hand nimmt und sagt: „Los, wir rennen im Hochsommer durch die Felder deiner Jugend, hören Echo and the Bunnymen über die schlechten Boxen deines Autoradios und essen dabei Zitroneneis!“ Die Gitarrenhook ist unwiderstehlich, die Keyboards sind perfekt gemixt, der Sound ist so authentisch, dass man es wahrscheinlich auf einem Sampler mit obskuren 80er-Bands einschmuggeln könnte, ohne ertappt zu werden. Bitter ist nur, dass die australische Band um die Geschwister Daniel, Sarah und Luke Spencer das Niveau dieses Songs zu keinem Moment von „Grassed Inn“ noch einmal erreicht.
Während der zweite Song „Falling down the Stairs“ noch durch einen La's-ähnlichen Sound mitzureißen weiß, geht einem schon hier der schräge Gesang Daniel Spencers langsam auf dem Keks, und auch der vorher charmant eingesetzte unterstützende Quasi-Sprechgesang der Schwester kippt ins Nervtötende. „Bell Tower“ lebt nur noch von Dissonanzen, die Keyboards werden schrill und uninspiriert, und spätestens mit dem fast neun Minuten langen, extrem repetitiven „Bulldozer Love“ haben sie mich verloren. Auch der Rest des Albums bleibt frustrierend belanglos.(Quelle: Crazewire)

Tracklist:
1. Back To The Flood
2. Falling Down The Stairs
3. Bell Tower
4. Bulldozer Love
5. Violet Delivery
6. Baby Closes The Door
7. Even The Score
8. Reach You On The Phone

Clip:
Falling Down the stairs

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