Dawn Landes - Bluebird


Die US-amerikanische Singer-Songwriterin Dawn Landes ist hierzulande nicht sonderlich bekannt. Sie hat bereits etliche Alben veröffentlicht und ist mit bekannten Namen, wie Ray Lamontagne, Feist oder Jose Gonzales durch die Weltgeschichte getingelt.
Ihr kürzlich erschienenes Album „Bluebird“ ist die erste Veröffentlichung seit mehr als vier Jahren. Das wird vor allem damit zu tun haben, dass sich in der Zwischenzeit einiges ereignet hat bei der Guten, nämlich eine nach bereits drei kurzen Jahren gescheiterte Ehe mit dem Songschreiber Josh Ritter.
Das neue Werk von Landes wird nun als Antwort auf Ritters 'divorce record', „The Beast in Its Tracks“ (2013), tituliert. Mit Sicherheit hat diese Erfahrung ihre Spuren auf der Platte hinterlassen. Kam das Vorgängeralbum „Sweetheart Rodeo“ noch wesentlich beschwingter daher, ist „Bluebird“ eine doch recht schwermütige Angelegenheit geworden. Natürlich kann man dabei nicht unbedingt von einem stilitischen Bruch reden. Zwischen nicht ganz so traurigen und doch ziemlich traurigem Folkpop liegen nun nicht gerade Welten. Dawn Landes bleibt somit ihrer Linie treu und frönt der amerikanischen Folk-Tradition im Sinne von Songwriting-Legenden wie Joni Mitchell oder Townes van Zandt.
Eine schöne Stimme hat sie, das muss man Frau Landes lassen. Die dezenten Arrangements, bei denen sich Gitarre im Fingerpicking-Style und zurückhaltende Pianoakkorde abwechseln, dienen lediglich der Untermalung der im Fokus stehenden Vocals. Es gibt auch ein paar Gastauftritte von mehr oder weniger bekannten Musikern (u.a. Norah Jones).
Hier und da könnte „Bluebird“ durchaus einen kleinen Gefühlsausbruch vertragen und ein bisschen wütender werden, doch vielleicht liegt das einfach nicht in der Natur der Verfasserin. Sie sinniert über Gefühle wie Einsamkeit, Eifersucht und Bedauern, ohne dabei verbittert zu klingen.
Mit knapp 34 Minuten Laufzeit ist das Album zwar recht kurz geraten, aber das soll an dieser Stelle nicht als Kritikpunkt gewertet werden. Die Künstlerin bietet dem Hörer konstant gute und solide Songs, aber leider fehlt es dem Album an dem einen oder anderen Höhepunkt.
„Bluebird“ ist perfekt geeignet, um es an einem lauschigen Frühlingsabend einfach mal nebenbei laufen zu lassen, während man mit einem Glas Rotwein auf dem Balkon sitzt und dem oder der Ex hinterhertrauert.
Wer noch ein Album mit schönen, eingängigen Schlafliedern (und das ist im positivsten Sinne gemeint) sucht, sollte sich diese Platte auf jeden Fall holen! (Quelle: motor,de)

Tracklist:

1. Bluebird
2. Try To Make A Fire Burn Again
3. Bloodhound
4. Heel Toe
5. Cry No More
6. Oh Brother
7. Diamond Rivers
8. Love Song
9. Lullabye For Tony
10. Home.

Clip:
Bluebird

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