Bishop Allen - Lights out


Gut Ding will Weile haben, wissen auch Bishop Allen. Die Band aus Brooklyn hat schon immer etwas davon verstanden, unkomplizierten Indie zu spielen, der die Sonne zum Strahlen bringt. Seit ihrer letzten Veröffentlichung "Grrr..." sind immerhin fünf Jahre vergangen, obwohl nur eine Pause von einem Jahr geplant war. Zeit genug, um wieder an hübschen Melodien und griffigeren Refrains zu werkeln. Anscheinend wurde sie gut genutzt: Auf "Lights out" setzt die Band aus Brooklyn noch einen drauf.
Beim 2009er Werk bemängelte Kollegin Jennifer Depner vor allem, dass keiner der Songs langfristig da bleibt, wo er sollte – im Ohr. Ein Phänomen, das für Bishop Allen leider bis heute ein treuer Begleiter ist. Stücke wie "Give it back", "Skeleton key" oder "Bread crumbs" machen Spaß, viel Spaß. Aber auch beim dritten Durchgang wollen sie nicht hängenbleiben. Zerstört ist die Platte dadurch aber noch lange nicht, denn dafür gehen alle Songs viel zu schnell vom Gehörgang direkt in die Füße. Das Tüpfelchen auf dem I fehlt dennoch zumeist.
Die Vorabsingle "Start again" gibt ihr Bestes, um das auszugleichen. Mit Synthesizer und Riffs, die auch Weezer gefallen könnten, stehen die Chancen gut, aber letztendlich wird doch die Hilfe des folgenden "Why I had to go" benötigt. Hier wird etwas sanfter in die Tasten gehauen, und ein leichtes Schunkeln stellt sich ein. Frontmann Justin Rice schlägt bekanntermaßen zwar keine exotischen Töne an oder zeichnet sich durch eine einzigartige Stimme aus, aber das Schöne ist ja, dass das bei der bunten Musik seiner Band gar nicht so wichtig ist. Für entzückende Gesangsmomente ist eher Darbie Nowatka zuständig – neuerdings auch Rices Ehefrau, denn die fünf Jahre seit "Grrr..." haben die beiden auch zum Heiraten genutzt. Auch "Black hole" lebt nicht nur von einem wummernden Synthesizer, sondern vor allem von ihrer sanften Stimme. Für die Füße eine gute Gelegenheit, eine Pause einzulegen.
Und so geht die Leichtigkeit "Lights out" niemals verloren. Sie ist vielleicht auch der Grund, weshalb die Songs so gut miteiander funktionieren, alleine aber kaum eine Überlebenschance haben. In dieser sonnenreichen Jahreszeit fügt sich jedoch alles hervorragend zusammen. Anders gesagt: Die nächste Sommerparty unter freiem Himmel ist dank Bishop Allen offiziell gerettet.(Quelle: Plattentests)

Tracklist:
01 – Start Again
02 – Why I Had to Go
03 – Crows
04 – No Show
05 – Give It Back
06 – Black Hole
07 – Skeleton Key
08 – Good Talk
09 – Hammer and Nail
10 – Bread Crumbs
11 – No Conditions
12 – Shadow

Clip:
bishop-allen-start-again-official-video_music

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