Jenny Lewis - The Voyager


Natürlich ist das Bild der "musikalischen Reise" ein überstrapaziertes. Jenny Lewis benutzt es für den Titel ihres neuen Albums dennoch: Aber "The Voyager" muss sich für sie wohl tatsächlich wie das vorläufige Ende einer Reise anfühlen. Bereits vier Jahre liegt "I'm Having Fun Now" zurück, ihr letztes musikalisches Lebenszeichen, das sie gemeinsam mit ihrem Freund, Songwriter Johnathan Rice, veröffentlichte. Es folgte "eine der schwierigsten Phasen meines Lebens", gesteht die ehemalige Frontfrau der Indie-Lieblinge Rilo Kiley. Aus den Erfahrungen ging die 37-jährige Kalifornierin aber hörbar gestärkt hervor: Ihr drittes Soloalbum "The Voyager" beeindruckt - trotz nachdenklicher Zwischen- und bittersüßer Untertöne - vor allem als selbstbewusstes Pop-Album.
 Nach der Auflösung ihrer Band, dem Tod ihres Vaters und einigen weiteren "wirklich heftigen persönlichen Dingen" sei sie "komplett zusammengebrochen", erinnert sich Lewis. Sie litt unter Schlaflosigkeit und versuchte sich, mit dem Schreiben von Songs wieder zu fokussieren. Auch die Aufnahmen gestalteten sich schwierig: In Person ihres Songwriter-Kollegen Ryan Adams als Produzenten - mit zusätzlicher Hilfe von Beck und ihrem Lebensgefährten Johnathan Rice - fand Jenny Lewis aber schließlich die richtigen Mitstreiter. Das Ergebnis: Ein Album, das angesichts der Umstände überhaupt nicht nach schmerzhafter Selbstfindung klingen mag.
"I'm not the same woman / That you were used to": Bereits im Opener "Head Unterwater" deutet sie an, dass sie jenes schwierige Kapitel längst abgeschlossen und hinter sich gelassen hat und begrüßt das Leben - und den Hörer - mit einem optimistischen Westcoast-Pop-Song. Es ist eine fast programmatische Klarstellung, eine Selbstvergewisserung, die auch musikalisch den Grundton von "The Voyager" vorgibt.
Aus Byrds-Folk-Rock und Fleetwood-Mac-Pop, mit twangenden Country-Gitarren und souligen Backgroundchören schafft Jenny Lewis einen satten, süffigen und selbstbewusst wirkenden Sound, der nur einmal noch - beim griffig rockenden "Slippery Slopes" - an Rilo Kiley erinnert. Und natürlich sind auch nicht alle Selbstzweifel ("Just One Of The Guys") ausgeräumt, gehen Beziehungen immer wieder in die Brüche ("Aloha And The Three Johns"). Doch die Sängerin blickt mit einer gewissen Distanz und erhobenen Hauptes darauf. Denn mit "The Voyager" ist sie zwar nicht angekommen, aber ein gutes Stück weiter auf ihrer Reise gekommen.(Quelle: Web.de)

Tracklist:
01. Head Underwater (04:08)
02. She's Not Me (04:09)
03. Just One of the Guys (03:51)
04. Slippery Slopes (03:38)
05. Late Bloomer (05:13)
06. You Can't Outrun 'Em (03:30)
07. The New You (03:27)
08. Aloha & the Three Johns (04:04)
09. Love U Forever (04:28)
10. The Voyager (03:30

Clip:
Just One Of The Guys

weiter lesen: http://web.de/magazine/unterhaltung/musik/cd-kritiken/19159152-jenny-lewis-the-voyager.html#.A1000145

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