The Magic Numbers - The runaway

Seit nunmehr acht Jahren zelebrieren The Magic Numbers, zusammengesetzt aus den beiden Geschwisterpaaren Gannon und Stodart ihren im besten Sinne altmodischen Sound und Stil und haben sich dabei scheinbar nie sonderlich um die Trends und modischen Bemühungen der jungen Bands aus ihrem Heimatland Großbritannien geschert - mit großem Erfolg. Umso merkwürdiger, dass diese immer etwas entrückt anmutende Indie-Folk-Band im letzten Jahr auf dem Soundtrack der Teenie-Vampir-Schmonzette 'New Moon' vertreten war. Aber sei's drum: Mit 'The Runaway' sind The Magic Numbers wieder dort angekommen, wo man sie erwartet. Leider?

Auf ihr hochgelobtes, selbstbetiteltes Debüt folgte das schwächere 'Those The Brokes', das im Gegensatz zum Erstling nicht mehr mit lockeren Surf-Gitarren, Folk-Einschlag und sympathischem Garagen-Sound aufwartete, sondern mit glattem Radiosound und überlangen Songs, die einfach nicht so recht zünden wollten. Auf 'The Runaway' haben die Briten ihre Songs zum Glück wieder etwas entschlackt, von der Lockerheit des Debüts ist dieses dritte Album leider aber auch weit entfernt. Zu gedämpft und relaxt klingt die Platte über weite Strecken, steht oft kurz vor der Schwelle zur belanglosen Hintergrundmusik.
Dass es zum Übertreten dieser Schwelle nicht kommt, liegt am immer noch großartigen Songwriting der Band. Schon der Einstieg 'The Pulse' ist ein atmosphärisch dichtes Meisterwerk, dessen Melodie sich direkt im Hirn verankert, ohne dabei jedoch zum aufdringlichen Ohrwurm zu mutieren. Nicht weniger bezaubernd ist 'Throwing My Heart Away', in dem sich The Magic Numbers ganz nebenbei als die mittlerweile besseren The Coral erweisen. Leider gibt es zwischen diesen großartigen Balladen wieder eine Menge Füllmaterial, so etwa die aufeinanderfolgenden Schlaftabletten 'Restless River' und 'Only Seventeen'. Es ist schön, dass es noch junge britische Bands wie The Magic Numbers gibt, die sich nicht der überdrehten Hektik der New Raver verpflichtet fühlen und zudem noch wunderbare Songs schreiben können. Der Preis dafür ist, dass sich die Band streckenweise in rentnerkompatiblem Einschlaf-Folk übt.(Quelle:wiskey-Soda.de)


Tracklist:
‘The Pulse’

‘Hurt So Good’
‘Why Did You Call?’
‘Once I Had’
‘A Start With No Ending’
‘Throwing My Heart Away’
‘Restless River’
‘Only Seventeen’
‘Sound Of Something’
‘The Song That No One Knows’
‘Dreams Of A Revelation’
‘I’m Sorry’

Clip:
The Pulse

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