Rave on Buddy Holly

Er hatte weder das Charisma eines Elvis noch den Blues des Chuck Berry. Und doch drückte Buddy Holly dem frühen Rock'n'Roll seinen Stempel auf und beeinflusste nachhaltig die folgenden Musiker-Generationen. Bob Dylan nannte ihn einen Poeten, der seiner Zeit weit voraus war, John Lennon und Paul McCartney hätten ohne den bebrillten Schlacks wohl nie angefangen, gemeinsam Songs zu schreiben, und Bruce Springsteen spielt noch heute seine Platten, bevor er auf die Bühne geht. Buddy Holly setzte - völlig zu Recht - auf die Macht seiner Songs, die er mit zündend einfachen Arrangements darbot. Ach ja, auch auf der ersten gekauften Single des junge Keith Richards stand natürlich Buddys Name.

Welch grandiose Songs der mit 22 Jahren viel zu früh Verstorbene hinterlassen hat, zeigt nun noch einmal eindrucksvoll das Tribute-Album 'Rave On Buddy Holly'. Luxuriös auf vier LP-Seiten verteilt finden sich 19 Coverversionen, kredenzt von alten Recken wie Paul McCartney und Lou Reed und neuen Helden wie Julian Casablancas oder Cee Lo Green. Dabei wirkt Buddy Holly auf McCartney immer noch wie eine Überdosis Viagra. Sein Fassung von 'It´s So Easy' mit verzerrtem Gesang und dreckigem Gitarrenriff ist ein echter Höhepunkt und zeigt noch einmal deutlich, dass Paule tief in seinem Herzen immer ein Rocker blieb, trotz manchem Schmock seiner Solojahre. Fiona Apple singt 'Every Day' zugleich unschuldig und abgeklärt, Modest Mouse zerlegen - wie es nun mal ihre Art ist - eindrucksvoll den Hit 'That´ll Be The Day'. Cee Lo Green crooned sich bittersüß in nicht einmal zwei Minuten durch '(You´re So Square) Baby'. Florence and The Machine führen ,Not Fade Away‘ als schwelende Ballade auf. Es ist ein Fest.
Aus- und Reinfälle, die sonst auf Tribute-Alben üblich sind, sucht man hier zum Glück vergebens. Sogar eine Witzfigur wie Kid Rock versemmelt es nicht. Sein 'Well...All Right‘ ist so wie der Titel es vermuten lässt. Aber ausgerechnet Lou Reeds Fassung von Hollys größtem Hit 'Peggy Sue' gerät ein wenig hüftsteif. Ansonsten: Well done everybody! (Quelle: whiskey-soda.de)


Tracklist:
1. Dearest (The Black Keys)

2. Everyday (Fiona Apple & Jon Brion)
3. It s So Easy (Paul McCartney)
4. Not Fade Away (Florence + The Machine)
5. (You re So Square) Baby, I Don t Care (Cee Lo Green)
6. Crying, Waiting, Hoping (Karen Elson)
7. Rave On (Julian Casablancas)
8. I m Gonna Love You Too (Jenny O.)
9. Maybe Baby (Justin Townes Earle)
10. Oh Boy (She & Him)
11. Changing All Those Changes (Nick Lowe)
12. Words Of Love (Patti Smith)
13. True Love Ways (My Morning Jacket)
14. That ll Be The Day (Modest Mouse)
15. Well All Right (Kid Rock)
16. Heartbeat (The Detroit Cobras)
17. Peggy Sue (Lou Reed)
18. Peggy Sue Got Married (John Doe)
19. Raining In My Heart (Graham Nash)

Clip:
Not Fade Away | Florence + The Machine

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Jay-Z & Beyoncé - Everything Is Love

David Haerle - Garden of Edendale