Crx - New Skin




Was macht man, wenn man Mitglied einer weltweit erfolgreichen Rockband ist, sich aber in den Jahren zwischen den Aufnahmen und Tourneen langweilt? Richtig: Man sucht sich eine eigene Band zusammen. Man will allen zeigen, dass man nicht nur der stille Mann in der zweiten Reihe ist. Jetzt braucht man nur noch einen Produzenten, der weiß, wie man das so richtig dick produziert. Da gibt es aktuell nur einen einzig Wahren im Rock-Bereich: Josh Homme, seines Zeichens Queen of Queens Of The Stone Age, der neben den eigenen Projekten zuletzt auch die Alben von Arctic Monkeys und Iggy Pop betreute. Und wie klingt es, wenn er CRX, die neue Band von The-Strokes-Gitarrist Nick Valensi, hinterm Mischpult verantwortet?
Die Visitenkarte in Form eröffnenden Single "Ways to fake it" funktioniert schon mal bestens, der Gitarrensound von Valensis Hauptband ist sofort zu erkennen, der Fan angetriggert. Erlebt danach jedoch eine kalte Dusche, denn Tracks wie "Broken bones", "Walls" und "Unnatural" stehen den übrigen Homme-Produktionen näher als den Strokes. Was aber nicht heißt, dass die fünfköpfige Gruppe das nicht auch kann, wenn sie es will. Wenn Valensi in "Slow down" durch zig Effektgräte nölt, macht das einem Julian Casablancas alle Ehre. Meist wird das Tempo aber deutlich angezogen, Ralph Alexander drischt von hinten auf die Felle und treibt gemeinsam mit Bassist Jon Safley die Band vor sich her. Die einzige Variation in diesen Zwei- bis Dreiminütern ist die Gitarrenmelodie in der Bridge, ansonsten geht es stumpf nach vorne. Das alles erfüllt seinen Zweck, inspirierte und inspirierende Momente sollte man hier allerdings nicht suchen.
Der positive Nebeneffekt besteht darin, dass die Momente, in denen es mal abwechslungsreicher wird, auffallen wie ein Daft-Punk-Track im Scooter-Set. Solch ein Moment ist kurz vor Schluss "One track mind" mit seinem Slap-Bass und den verspielten Gitarren- und Gesangs-Arrangements, neben der Single das poppigste Stück der Platte. Ein Problem stellt nicht nur bei diesem Lied allerdings der Sound dar: Dynamik sucht man vergebens, alles scheint durch Clipping eingeebnet worden zu sein. Zumal mit Anrew Scheps der selbe Mixer tätig war, der auch bereits für die dafür bekannten Red Hot Chili Peppers und Metallica gearbeitet hat. So wird eine eigentlich gute Rockproduktion mutwillig verstümmelt. Und nicht nur Fans der Strokes, sondern auch Anhänger härterer Sounds dürften ihre Schwierigkeiten mit diesem Album haben.(Quelle: Plattentests)


Tracklist:
  1. Ways to fake it
  2. Broken bones
  3. Give it up
  4. Anything
  5. Walls
  6. Slow down
  7. On edge
  8. Unnatural
  9. One track mind
  10. Monkey machine


Clip:
Ways to fake it

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