The Chainsmokers - Memories...Do Not Open




Jung, gutaussehend, bunt: Das sind Axel Pall und Andrew Taggart, US-Amerikaner, die sich The Chainsmokers nennen. Ihr erstes Album trägt den Titel „Memories ... Do Not Open“, und diese Warnung ist zutreffender, als man zunächst denkt. 2014 war der penetrante Song „#SELFIE“ ihr erstes, schwer zu ertragendes Ausrufezeichen, das man mit viel gutem Willen wenigstens noch als sarkastischen Abgesang auf das EDM-Genre sehen konnte - verstärkt noch im Einklang mit dem dazugehörigen Video und dessen kulturellen Verweisen auf die Social-Media-Selbstinszenierung.
Um danach nicht als Meme in der Masse unterzugehen, mussten sich The Chainsmokers allerdings neu erfinden. Heute gelten sie als Teil des Genres Future-Bass, also einer Musikrichtung, die nach den treibenden Basslines benannt ist, die deren Tracks durchziehen, aber eigentlich nur eine Pop gewordene Beleidigung für Trap ist. Schon auf ihren beiden EPs „Bouquet“ und „Collage“ wurden immer neue und trotzdem erschreckend gleichartige Songs für Radiostationen weltweit bereitgestellt. Ihr Album setzt diese zweifelhafte Tradition fort.
Schon ab der ersten Sekunde von „The One“ vermischen sich gespielte Traurigkeit miteinfallslosen Melodien und sex- und alkoholgetränkte Nächte mit Plugins aus dem Baukasten. „Break Up Every Night“ ballert einem mit 150 BPM um die Ohren, damit man bloß keine Gelegenheit bekommt, darüber nachzudenken, was da eigentlich gerade für ein Klischee-Sturm über einen hereinbricht. Jegliche Melancholie oder Emotion wird im Notfall einfach von stumpfen Drums weggestampft.
Auch mit Gästen funktioniert das Ganze nicht besser. In der Single „Something Just Like This“ mischen sich Coldplay mit ein, die selbst mittlerweile auf der Pop-Müllhalde nach kreativen Resten suchen und so eine Sinfonie des Kommerz-Schreckens zwischen zerbrochenen Musikerträumen inszenieren. Gemeinsam kommt zwischen pathetisch und „pathetic“ nicht mehr als Pop-Trash heraus.
The Chainsmokers sind mit ihrem Sound so berechnend wie berechenbar. Zwischen all dem Hedonismus sollen die wenigen Liebeslieder gerade dann anspringen, wenn mal ausnahmsweise kein Partner für die nächste Nacht gefunden wurde. Dabei hält man die Stücke alleine gar nicht aus. So gibt der Titel des Debütalbums am Ende genau das an, was man Leuten empfehlen möchte, die sich an diese austauschbare, leere Hülle heranwagen wollen: Lieber nicht öffnen!einfallslosen Melodien und sex- und alkoholgetränkte Nächte mit Plugins aus dem Baukasten. „Break Up Every Night“ ballert einem mit 150 BPM um die Ohren, damit man bloß keine Gelegenheit bekommt, darüber nachzudenken, was da eigentlich gerade für ein Klischee-Sturm über einen hereinbricht. Jegliche Melancholie oder Emotion wird im Notfall einfach von stumpfen Drums weggestampft.
Auch mit Gästen funktioniert das Ganze nicht besser. In der Single „Something Just Like This“ mischen sich Coldplay mit ein, die selbst mittlerweile auf der Pop-Müllhalde nach kreativen Resten suchen und so eine Sinfonie des Kommerz-Schreckens zwischen zerbrochenen Musikerträumen inszenieren. Gemeinsam kommt zwischen pathetisch und „pathetic“ nicht mehr als Pop-Trash heraus.
The Chainsmokers sind mit ihrem Sound so berechnend wie berechenbar. Zwischen all dem Hedonismus sollen die wenigen Liebeslieder gerade dann anspringen, wenn mal ausnahmsweise kein Partner für die nächste Nacht gefunden wurde. Dabei hält man die Stücke alleine gar nicht aus. So gibt der Titel des Debütalbums am Ende genau das an, was man Leuten empfehlen möchte, die sich an diese austauschbare, leere Hülle heranwagen wollen: Lieber nicht öffnen! (Quelle: Nordbuzz)

Tracklist:
01. The One 02:57
02. Break Up Every Night 03:27
03. Bloodstream 03:44
04. Don't Say (feat. Emily Warren) 03:48
05. Something Just Like This 04:07
06. My Type (feat. Emily Warren) 03:37
07. It Won't Kill Ya (feat. Louane) 03:37
08. Paris 03:41
09. Honest 03:28
10. Wake Up Alone (feat. Jhene Aiko) 03:35
11. Young 03:44
12. Last Day Alive (feat. Florida Georgia Line) 03:34

Clip:
Paris

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