Dead Letter Circus - This is the warning


Manche Veröffentlichungen ziehen aufgrund mangelnder Promotion in Deutschland völlig unbemerkt an einem vorbei. Gut, dass unsere Community über den Tellerrand hinausschaut und immer mal wieder die Redaktion mit Tipps versorgt. Einer dieser Tipps hat den Namen DEAD LETTER CIRCUS, kommt aus Australien und spielt eine Mischung aus Alternative & Prog. Und wer jetzt an Bands wie THE BUTTERFLY EFFECT, KARNIVOOL oder COG denkt, liegt völlig richtig.Allerdings klingen bereits die Referenzen sehr unterschiedlich und so ist es kein Wunder, dass auch dieser Zirkus eigenständig klingt. Klar, hier werden natürlich Einflüsse von Bands wie TOOL, DREDG oder A PERFECT CIRCLE vereinigt, allerdings nie so, dass man im Gutenberg-Verdacht steht. Gerade die Gesangslinien von Kim Benzie sind stets originell. Um das zu testen, muss man lediglich die beiden völlig fantastischen 'One Step' und 'Big' hören, die beide hochgradig eingängig sind, ohne dabei an Tiefe einzubüßen. Überhaupt ist Tiefe ein gutes Stichwort, denn "This Is The Warning" ist ein Album, das zwar schon beim ersten Durchlauf zu gefallen weiß, aber dennoch mit jedem Spin zuzulegen vermag. 'Space On The Wall' tönt erst einmal etwas undurchdringlich, gibt aber bei jeder Umdrehung mehr von seiner Schönheit preis. Die tolle Gitarrenarbeit von Rob Maric, die im gleichen Maße effektiv wie progressiv ist, muss man sich eben erst erarbeiten. Das gilt gegebenenfalls auch für die doch sehr hohe, klare Stimme von Kim Benzie, die sicher nicht jedermanns Sache ist, aber hervorragend zu den durchdachten, sehr raumgreifenden Kompositionen passt. So auch beim sich stetig steigernden 'The Cage' oder dem sehr atmosphärischen und passend betitelten 'The Drum', welche ebenfalls über enormes Wachstumspotential verfügen. Und es ist wohl diese gesunde Mischung aus Leichtigkeit und Anspruch, die "This Is The Warning" für mich zu einem solch starken Album werden lässt. Die Australier schaffen es, dass ihre  Musik beim intensiven Hören über Kopfhörer facettenreich und spannend ist, während man beim Spülen die vielen schönen Melodien mitsummt. Da wird das Beste aus beiden Welten vereint. Das gelingt zwar nicht konsequent bei allen zwölf Nummern ('The Design' fällt z.B. etwas ab), aber doch bei einem Großteil des Dutzends. Wer also Fan von irgendeiner als Referenz genannten Band ist, sollte sich auch unbedingt mal mit DEAD LETTER CIRCUS beschäftigen. Ihr verpasst sonst etwas. Garantiert. (Quelle: Powermetal)

Tracklist:
  1. Here We Divide
  2. One Step
  3. Big
  4. The Space On The Wall
  5. The Long Hour
  6. Cage
  7. Reaction
  8. The Drum
  9. The Design
  10. Next In Line
  11. Walk
  12. This Is The Warning
Clip:
One Step

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Jay-Z & Beyoncé - Everything Is Love

David Haerle - Garden of Edendale