Jeff Bridges - Jeff Bridges


Beim Release dieses Albums stellte sich eine große Frage: Haben es die Hollywood-Stars mittlerweile alle so nötig, abseits von Filmen nun auch Musik zu produzieren, und umgekehrt? Zugegeben, wenn es sich um gute Filme und gute Musik handelt sind Zuhörer- und Seher befriedigt, der Star hat sich seinen "Titel" zurecht erspielt. Dass aber leider im Großteil der Fälle das Gegenteil zutrifft wird immer deutlicher, jedoch viel zu selten ausgesprochen: Ihr Stars da draußen, bleibt euren Wurzeln treu, macht euer Ding und versucht nicht durch unnötige Side-Projects zusätzlich Medienaufmerksamkeit auf euch zu ziehen und noch mehr Kohle zu scheffeln!
Oder wie wir meinen: Macht es verdammt nochmal so wie der Dude!
 Der Dude in einer ungewohnten Rolle, die ihm aber hörbar Spaß macht.
Was gibt es nun zu seiner aktuellen Rolle als Country-Musiker zu sagen?
Zu Beginn: Nicht nur weil wir hier von Jeff Bridges sprechen haben wir das Album sofort bei Erhalt in den Player geschleudert und neugierig auf die ersten Töne gewartet, nein, es ist auch der Country/Bluegrass-Charme allgemein, der einigen unserer Redakteure einfach das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt und sich richtig nett neben all den Death Metal und Grindcore CDs einordnet. Hört sich vielleicht seltsam an, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Alleine das Cover repräsentiert den Flair des Albums. Ein, wie gewohnt, finster dreinblickender, gealteter Mr. Bridges, dem man seine Lebensgeschichte nicht zuletzt durch das ergraute Haupt ansieht, umklammert liebevoll seine Gitarre, diese klassisch in Rot gehalten. Das Bild itself erweckt schon den perfekten Country-Charakter und katapultiert uns auf angenehme Art in die Zeit der lonesome Cowboys und weiten Prärien.
Das Album selbst trägt nicht ohne Grund den Titel "Jeff Bridges", denn die Musik war ihm immer schon ernst und mehr denn je erlaubt er uns einen Einblick in sein Leben. Oder spielt er nur die beste Rolle seit "True Grit" und führt uns auf die falsche Fährte?
Natürlich ist das Fundament dieser Scheibe eine Kombination aus Mid-Tempo, Steel-Gitarren und ruhigen Balladen, wie es sich eben für ein Brett dieses Kalibers gehört. Es wird nicht versucht den klassischen Flair mit neumodernen Elementen zu "pimpen" und allein das spricht für die Authentizität der Platte und das Engagement des Künstlers.
Wo andere meinen sie müssen vom Schauspieler zum Musiker werden und das Genre neu definieren (siehe einleitende Worte) bleibt Jeff seinen Wurzeln treu und singt mit gewohnter, rauer Stimme die passenden Tracks um diese Musikgattung wieder aufleben zu lassen.
Nach seiner Glanzrolle als Country-Sänger Otis Blake in "Crazy Hearts" (Bridges sang fünf der sechzehn Filmsongs selbst ein!) ist dies die logische Weiterführung/Wiederauferstehung einer seiner besten Besetzungen, die ihm sowohl auf der Leinwand als auch durch die Lautsprecher tierisch Spaß zu machen scheint.
Man muss anmerken dass der Dude für den Film bestimmt ist und seine Stimme in epischen Zitaten aus der Welt der bewegten Bilder gewiss etwas besser aufgehoben ist, dennoch hat er sich seinen Wunsch erfüllt, ein Album zur Welt gebracht dass seinen Stempel trägt und dabei noch einiges hermacht. Auch wenn dieses Musik-Debut nach ihm benannt ist, seine filmischen Charakterzüge, für die wir ihn so lieben, noch stärker untermauert, so sei erwähnt, dass er eigentlich nur zwei der zehn Songs selbst geschrieben, gemeinsam mit Produzent T-Bone Burnett aber ein solides Album der alten Schule hervorgebracht hat. (Quzelle: Stormbringer)

Tracklist:
1. A1: What A Little Bit Of Love Can Do
2. A2: Falling Short
3. A3: Everything But Love
4. A4: Tumbling Vine
5. A5: Nothing Yet
6. B1: Blue Car
7. B2: Maybe I Missed The Point
8. B3: Slow Boat
9. B4: Either Way
10. B5: The Quest

Clip:
What A Little Bit Of Love Can Do

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