Cloud nothings - Cloud nothings

Alles beim Alten und doch ein wenig anders: Cloud Nothings kommen raus aus dem Keller und poltern uns eine halbe Stunde aufgedrehte Hooks um die Ohren. Das mal vorweg: „Cloud Nothings“ ist keine Platte, die man morgens auf seinem mp3-Player hört, während man verschlafen zur Arbeit oder in die Uni fährt. Das wäre, als würde man die Ramones laut in der Bibliothek aufdrehen. Das wäre ein wenig fehl am Platz. Diese Dissonanzen entstehen, da sich die Musik von Cloud Nothings in seinen Grundlagen durch ein rasantes Tempo auszeichnet. Innerhalb von 28 Minuten rumpelt das Album energisch davon. Und hinterlässt ein ähnliches Bild wie die erste Demo-Sammlung „Turning On“ aus dem Vorjahr. Viel verändert hat sich nicht. Es bleibt bei den elf Songs auf dem ersten „richtigen“ Album auch wieder bei Pop-Melodien im Garagerock-Gewand, die teilweise dem Punk sehr nahe kommen. Jedenfalls lassen Songs wie „Nothing’s Wrong“ oder „Heartbeat“ dem Hörer keine Zeit zum Verschnaufen. Mit letzterem bricht Dylan Baldi sogar herkömmliche Songstrukturen auf: Das gerade mal 1.10 Minuten lange „Heartbeat“ beginnt zwar mit einer Strophe, doch als etwa zur Hälfte des Tracks der Chorus mit der Zeile „I don’t have a heartbeat, why do you?“ einsetzt, wird diese Frage und das dazugehörige Riff einfach bis zum Ende wiederholt. Klingt recht einfallslos, wirkt aber gar nicht so. Songs wie „Forget You All The Time“ oder das überaus großartige „Been Through“ allerdings wurden weiter durchdacht und machen neugierig auf die zukünftigen Melodien aus Baldis Kopf. Die neuen Songs sind weniger rau, als noch auf seinen Kelleraufnahmen, doch haben sie an Euphorie und Dynamik nichts verloren. Die Musik des 19-Jährigen, der alle Instrumente auf der Platte selbst einspielte, ist weiterhin extrem aufgeregt und lässt dem Hörer keine ruhige Minute. Sie zeichnet sich aber auch durch keine großartige Komplexität aus. Hooks, sonnige Riffs und eingängige Melodien, einzelne Ideen, die dann zu einem 2.30 Minuten Stück gespannt werden, sind eher Baldis Ding. Dazu seine nasale Jungenstimme, viel Geschrammel und Gepolter, Aufgedrehtheit, Freudentaumel - Dylan Baldi ist der Lo-Fi-König von Ohio. (Quelle: motor.de)

Tracklist:
01 – Understand At All

02 – Not Important
03 – Should Have
04 – Forget You All The Time
05 – Nothing’s Wrong
06 – Heartbeat
07 – Rock
08 – You’re Not That Good At Anything
09 – Been Through
10 – On The Radio
11 – All The Time

Clip:
Nothing's wrong

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